Pünktlichkeit ist eine Tugend oder so was ähnliches…

Spontanität ist der Feind meiner Familie. Alles, aber wirklich alles, was nicht drei Tage vorher geplant und festgezurrt wird, könnte zu Herzrasen oder Schnappatmung führen. Das MUSS alles gut geplant sein. Wer also jemals plant, eine spontane Überraschungsparty zum Geburtstag eines meiner Familienmitglieder zu veranstalten, sollte davon ausgehen, dass es der letzte Geburtstag sein kann. Ich gestehe, dass ich mich davon auch nicht ganz freisprechen kann, aber je älter ich werde desto mehr nervt und stresst es mich.

Letzte Woche sind wir in den Urlaub in die alte Heimat gefahren und nach dem letzten Telefonat mit meiner Mutter wünschte ich mir, dass der Wecker morgens spontan nicht geklingelt und wir die Abfahrt verpasst hätten. Wir fuhren nur geschmeidige 700 Kilometer, aber die Ankunftszeit musste auch schon zwei Tage vorher bestätigt werden. Auch wenn wir planten gegen 4:30 Uhr zu starten, mussten wir um 11 Uhr da sein. Alles andere würde zu Chaos und Verderben führen. Also egal, ob Stau oder Pipipause – uns würde nichts aufhalten können, denn wir hatten einen Termin einzuhalten.

Natürlich steht kurz nach der Ankunft Essen auf dem Programm. Nicht, dass es einfach lecker schmecken, unkompliziert sein, satt machen und schnell gehen sollte. NNNEEEEIIIINNN – das wäre ja viel zu einfach. Mir persönlich ist es am wichtigsten, dass die Kinder was haben, was ihnen schmeckt, und sie satt werden. Wir essen einfach mit. Das ist mir total egal – erst recht, wenn ich um 4 Uhr aufgestanden bin und 700 Kilometer im Auto hinter mir habe. Anfänglich hieß es noch, dass es Nudeln mit Hackfleischbällchen geben würde. Prima – dachte ich – läuft. Zwischenzeitlich sollte dann mal alles mit Käsesauce übergossen und überbacken werden, was schon schwieriger wurde. Gemündet ist das Ganze dann aber in der Wahl zwischen Gulasch und Sauerbraten. Ich weiß nicht, wie es dort enden konnte und ich weiß auch nicht, was schlussendlich auf dem Teller liegen würde. Doch ich hatte auch andere Probleme, denn schließlich hatte ich die 11 Uhr einzuhalten, sonst wäre das mit dem Essen auch nichts geworden.

Schlussendlich gab es eine Art Nudelauflauf und Gulasch. Alle sind satt geworden und es hat geschmeckt. Und oh Wunder – wir waren auch um Punkt 11 Uhr da. Ich verschweige nur kurz, dass wir schon um 3 Uhr losgefahren sind, weil ich ab 2:30 Uhr nicht mehr schlafen konnte. Warum denn nur? Aber egal – es lagen jetzt ja Tage der Entspannung vor mir ohne Planen und Termine. Traumhafte Aussichten 😉

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